Was kostet die Erstellung und Betrieb eines Online Shops?

Unbestritten macht der Handel über das Internet einen großen Teil des Warenumsatzes aus. Neben großen Händlern bietet das Netz auch kleinen und mittleren Unternehmen die Chance mehr Kunden als über den stationären Verkauf für sich zu gewinnen. Vom Wunsch eines eigenen Online-Shops bis zum Betrieb ist jedoch ein weiter Weg, der mit einigen Kosten verbunden ist. Zwar ist es möglich preiswert und rasch einen Shop aufzubauen, der Erfolg bei solchen Projekten lässt jedoch meist zu wünschen übrig.

Bei einem Online-Shop sollten die Kosten zwar im Rahmen bleiben, jedoch sparen sollte man andernorts. Ein qualitativ hochwertiger Online-Shop kann bis zu 50.000 EUR und manchmal sogar noch mehr kosten. Der Vorteil ist, wenn Du selbst Know-how mitbringst oder sich selbst aneignest, kannst Du viel Geld sparen – kostenlos wird ein Online-Shop jedoch nie sein.

Kosten für Shopsoftware und Design

Bevor Du mit einem eigenen Onlineshop starten kannst, sind eine eigene Domain und Webspace notwendig. Die Kosten dafür sind im Vergleich zu allen anderen Kosten vermutlich die geringsten. Domain und Speicher gibt es schon ab wenigen Euros pro Monat, für unlimitierte Pakete im Hinblick auf Speicher und Datenbanken sowie Datentransfer fallen monatlich etwa um die zehn Euro an. Allerdings steht den Nutzern damit lediglich Webspace und Speicher zur Verfügung – alternativ dazu kann man sich einen eigenen Server mieten, was den Vorteil hat, dass man sich alles nach seinen Bedürfnissen einrichten kann, dafür allerdings das nötige Know-how notwendig ist.

Damit man einen Shop betreiben kann, ist eine eigene Software für die Warenwirtschaft (WaWi) notwendig. Über diese Software werden die Kundendaten, Rechnungen, Lagerbestände und die gesamten Bestellvorgänge abgewickelt. Dabei handelt es sich jedoch bisher nicht um den eigentlichen Online-Shop, für den Zusatzkosten für die Entwicklung bzw. des Designs anfallen. Einsteigerversionen bei für E-Commerce Warenwirtschaftssysteme gibt es schon ab 100 EUR, wobei die Preise für umfangreichere Systeme bis zu 15.000 EUR betragen können. Bei der Auswahl einer Software sollte man darauf achten, dass es modular aufgebaut ist. Dadurch können am Anfang Kosten gespart werden, wächst das Unternehmen, kann dann die Software modular erweitert werden.

Bleiben noch die Kosten für das Design des Shops selbst bzw. der Homepage, in die der Shop eingebettet ist. Hier sind pro Stunde für die Entwicklung etwa 100 EUR zu veranschlagen. Alternativ kann auf fertige Shop-Systeme wie ALZURA Shop, Shopify oder PrestaShop zurückgegriffen werden. Die Shop-Systeme können kostenlos sein, aber auch mehrere hundert Euro im Monat kosten.

Für professionelle Texte und Fotos, die bei einem guten Onlineshop unverzichtbar sind, muss noch ein Tagessatz von 300 EUR zusätzlich veranschlagt werden.

Anschaffungskosten für Hardware und Lager

Auch wenn der Verkauf über das Internet abgewickelt wird, fallen dennoch Kosten für Lagerräume, ein kleines Büro sowie deren Ausstattung an. Für das Warenlager sind Regale notwendig, Packtische, diverse Versandutensilien, evtl. sogar ein Hubwagen. Je nach Umfang des Lagers können die Kosten ohne Miete bereits mehrere tausend Euro betragen. Hinzu kommt noch eine kleine Büroausstattung mit Drucker, PC, Telefon, Kopierer etc. Hierfür müssen ebenfalls mehrere tausend Euro veranschlagt werden.

Know-how für den Betrieb

Wer einen Shop im Internet betreiben möchte, der sollte nicht vergessen, dass dafür auch einiges an Know-how notwendig ist. Selbst wenn Arbeiten, die das Design und die Programmierung ausgelagert wird, sollten die Betreiber über die Funktionalitäten und die Bedienung eines Shops Bescheid wissen. Dafür bietet es sich an, schon vorab Kurse zu besuchen, die den Teilnehmern eine Einführung in den digitalen Handel geben.

Unverzichtbar ist mittlerweile Fachwissen im Hinblick auf rechtliche Aspekte geworden. In eigenen Kursen werden nicht nur rechtliche Grundlagen wie das Rücktrittsrecht bei Onlineverkäufen vermittelt, sondern auch welche rechtlichen Anforderungen ein Online-Shop erfüllen muss. Ein Kurs zu diesen Thematiken kann je nach Umfang mehrere hundert bis zu 2.000 EUR betragen.

Damit man überhaupt mit dem Shop starten kann, fallen etwas folgende Kosten an:

  • Hosting/Domain: monatlich ca. zehn Euro
  • Software für die Warenwirtschaft: ab ca. 100 EUR
  • Shopsystem: es gibt kostenlose Varianten – kostenpflichtige starten ab etwa 30 EUR und können bis zu 300 EUR monatlich betragen
  • Design und Programmierung für den Shop: Tagessatz ca. 100 EUR
  • Fotos und Texte: Tagessatz ca. 300 EUR
  • Ausstattung Lager und Büro: mehrere tausend Euro exklusive Miete
  • Aus- und Weiterbildungskosten: ca. 5.000 EUR

Im Betrieb verursacht ein Webshop ebenfalls Kosten. Mittlere und größere Shops benötigen in der Regel Personal, vor allem mit dem Anstieg an Bestellungen ist zusätzliches Personal in nahezu allen Bereichen unverzichtbar. Wer nicht nur mit Waren handelt, sondern vielleicht aus selbst produziert, der muss natürlich für die Produktion ebenfalls Grundkosten sowie laufende Kosten veranschlagen. Mit dem Betrieb eines Webshops sollte man sich auch darauf einstellen, dass es erforderlich ist, die Produktion zu vergrößern, da durch die größere Reichweite eines Webshops auch mehr Kunden gewonnen werden können.

Einkauf und Versand

Im Betrieb eines Online-Shops fallen natürlich in erster Linie Kosten für die Waren, den Versand an. Am Anfang ergibt es Sinn einen guten, aber noch überschaubaren Lagerbestand zu haben, dass es einige Zeit dauert, bis sich ein Shop etabliert hat.

Es ist natürlich nicht einfach zu sagen, welche Waren gut gehen und welche nicht – in jedem Fall sollte vorab eine Marktanalyse durchgeführt werden, um den Absatz besser abschätzen zu können. Es fallen zudem laufende Kosten für das Verpackungsmaterial bzw. den Versand an, die man aber direkt auf den Kauf aufschlagen kann.

Marketing für einen Onlineshop

Damit ein Shop bekannt wird, muss wie für jedes normale Geschäft Werbung gemacht werden. Der Vorteil ist, dass ein Großteil der Werbung ebenfalls über das Netz zu sehr günstigen Preisen und zum Teil sogar kostenlos erfolgen kann. E-Mail Marketing in Form von regelmäßigen Newslettern kann sogar kostenlos sein, wenn die Newsletter selbst erstellt werden. Für Werbung in sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram müssen ebenfalls keine Kosten anfallen, außer man möchte eine gezielte Werbeanzeige schalten.

In jedem Fall sollte in eine gute Suchmaschinenoptimierung investiert werden. Je besser das Ranking einer Seite ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden diese in den Ergebnislisten anklicken. Gute Suchmaschinenoptimierung ist jedoch eine sehr komplexe Aufgabe, für die einiges an Fachwissen notwendig ist. Hier sind Tagessätze, um die 200 EUR für eine Agentur ebenfalls einzuplanen.

Laufende Wartungskosten

Für den Shop und das Lager bzw. alle verwendeten Geräte fallen Wartungskosten an. Je nach Umfang können dies mehrere tausend Euro jährlich sein. Für die Warenwirtschaft-Software und Shopsystem bzw. mit den Entwicklern der Webpräsenz ist es sinnvoll dauerhafte Wartungsverträge abzuschließen. Zudem müssen auch Kosten für Experten wie Steuerberater eingeplant werden, sowie Kurskosten für die Weiterbildung im Hinblick etwa auf rechtliche Änderungen oder technologische Neuerungen.

An laufenden Kosten können exklusive eines variablen Warenbestands anfallen:

  • Marketing: kostenlos bis mehrere tausend Euro für eine professionelle Kampagne
  • Suchmaschinenoptimierung: Tagessätze von ca. 200 EUR
  • Laufende Wartungskosten Hardware/Lager: ab 1.000 EUR aufwärts
  • Laufende Wartungskosten Software/Shop: mehre tausend Euro jährlich

Die Preisschwankungen bei einigen Posten sind riesig, weshalb es sich immer lohnt die Angebote zu vergleichen. Das gilt auch für die Produkte, die später verkauft werden. Je günstiger die Konditionen sind, mit denen eingekauft wird, umso günstiger können Waren an Kunden weiter gegeben werden. Es lohnt sich auch selbst technisches Know-how zu erwerben, denn so können viele Arbeiten wie die Wartung des Shops selbst übernommen werden.

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